Bienenzucht

Zusetzen von begatteten Königinnen

Zusetzen im Brutableger (schnelle und sichere Methode)

Am Vormittag entnimmt man einem oder mehreren Völkern 2 gedeckelte Brutwaben mit den anhängenden Bienen (ohne Königin) und bildet in einer neuen Beute einen Ableger.

  • 1. Seiten- (Kaltbau) bzw. Schlusswabe (Warmbau) gibt man eine Futterwabe, daran anschließend eine Pollenwabe und die 2 Brutwaben.
  • 2. Seiten- (Kaltbau) bzw. Stirnwabe (Warmbau) eine Leerwabe. Von offenen Brutwaben fegt man noch so viele Bienen (ebenfalls ohne Königin) dazu, dass die Waben (vor allem die Brutwaben) auch nach Abflug der Flugbienen noch gut belagert sind. Wird der Ableger nicht in einem Ablegerkasten gebildet, wird ein Zwischenschied zur Raumbegrenzung benötigt! Dann lässt man den Ableger mindestens 3 - 4 Stunden mit offenem Flugloch außerhalb des Standes stehen, maximal bis zum Abend, bevor man die Königin (ohne Begleitbienen) zwischen den beiden Brutwaben zusetzt. Jetzt kann der Ableger an seinen endgültigen Standort (eigener Ablegerstand ist empfehlenswert) gebracht werden. Flugloch möglichst klein halten und auf Räuberei achten! Die Königin sollte 24 Stunden unter festem Verschluss verbleiben, der dann durch einen Zuckerteigverschluß ersetzt wird. Die Kontrolle auf Weiselrichtigkeit erfolgt frühestens nach einer Woche. Erst nachdem die Königin angenommen wurde, sollte gefüttert werden. Wegen der Räubereigefahr ist Futterteig empfehlenswert. Nach dem Auslaufen der Brutwaben muss kontinuierlich erweitert werden, vorzugsweise mit Mittelwänden, Weißwaben oder hellen Waben.

Varroabehandlung nicht vergessen!

Zusetzen im Kunstschwarm (sehr sichere Methode, für Anfänger empfohlen)

Aus einem oder mehreren Völkern werden etwa 3 Pfund Bienen (Waage verwenden) in eine Schwarmkiste gefegt. Am Besten eignen sich Jungbienen oder Bienen aus dem Honigraum (beim Abschleudern). Wenn Brutwaben abgefegt werden, muss darauf geachtet werden, dass die Königin nicht mit abgefegt wird. Damit die Bienen nicht zu sehr auffliegen, können sie mit etwas Wasser besprüht werden. Die Königin wird unter festem Verschluss zugesetzt. Den Kunstschwarm lässt man nun gut belüftet ca. 2 Tage zur Ruhe kommen. Er muss sofort flüssig gefüttert werden! Vor dem Einschlagen in eine mit Mittelwänden ausgestattete Beute - möglichst 3 km vom "alten" Standort entfernt - wird die Königin entnommen und nach dem Einschlagen unter Zuckerteigverschluss zugesetzt. Damit die Mittelwände zügig ausgebaut werden, muss weiter flüssig gefüttert werden. Erste Nachschau wie beim Brutableger.

Varroabehandlung nicht vergessen!

Zusetzen im Volk (nur für erfahrene Imker)

Einem Volk darf nur dann eine Königin zugesetzt werden, wenn es weisellos ist, also auch keine unbegattete Königin besitzt (Weiselprobe). Auch die Möglichkeit, aus offener Brut Weiselzellen zu ziehen, darf nicht gegeben sein. Darum sollte die alte Königin 9 Tage vor dem geplanten Zusetztermin entfernt werden. Nach 9 Tagen bricht man alle Nachschaffungszellen gründlich aus und setzt die neue Königin zu. Sie verbleibt zunächst 24 Stunden unter festem Verschluss, der nach Ablauf dieser Frist durch Zuckerteig ersetzt wird. Erste Nachschau ebenfalls frühestens nach einer Woche.

Allgemein ist zu beachten

  • Die Königin möglichst bald ohne Begleitbienen zusetzen
  • Königin 24 Stunden unter festem Verschluss lassen, danach Zuckerteigverschluß
  • Keine Nachschau vor Ablauf von wenigstens einer Woche
  • Ableger oder Kunstschwärme nur aus intakten und gesunden Völkern bilden

Anfängern ist nur das Zusetzen im Brutableger oder Kunstschwarm zu empfehlen!

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