Nachzucht von Königinnen
Drohnen
Biologische Grundlagen für Drohnen:
- Drohnenbrut ab Mitte April
Entwicklung:
Entwicklungsdauer Brut: | 24 Tage (3 - 7 - 14) |
Entwicklungsdauer Drohn bis Zuchtreife: | 16 Tage |
Summe: | 40 Tage (Königin: 21 Tage) |
- Lebensdauer einer Drohne: ca. 4 -6 Wochen
Ausflüge:
Häufigkeit: | Täglich ca. 3 Flüge |
Hauptflugzeit: | ca. 14 - 16:30 Uhr |
Entfernung: | bis ca. 7km |
Auswahl der Drohnenvölker (Vatervölker)
Töchtervölker von geprüften und gekörten Muttervölkern (4a), da deren Begattung keinen Einfluss auf Erbgut der Drohnen hat (Drohnen = unbegattete Eier = Genotyp Königin)
Zur Erfassung aller Eigenschaften: Drohnen aus mehreren Töchtervölker ziehen!
Drohnenerziehung und - haltung
Vorjähriger Sommer:
- Starke Einwinterung der Töchtervölker
- 1 - 2 Drohnenrahmen im Vorjahr ausbauen lassen und vor Wintersitz entnehmen
Frühling:
- eng und warm halten
- auf gute Futterversorgung achten
- 40 Tage vor Begattungszeit 1 - 2 ausgebaute Drohnenwaben einhängen
Sommer:
- Auf 10 Zanderwaben max. 1,5 Waben Drohnenbrut (ca. 6000 Zellen)
- keine Drohnenbrutschneiden
- gegebenenfalls Umhängen bestifteter Drohnenwaben in Ableger und neue Drohnenwaben ins Drohnenvolk (besseres Ausnutzen der Legeleistung der ausgewählten Königin)
- für guten Ernährungszustand sorgen (Standort/Fütterung)
- Hinauszögern des Drohnenabtriebs
- Gute ernährte Drohnen für Begattung wichtig
Verwendung des Drohnenmaterials
Samenabnahme für künstliche Besamung
- Drohnenwaben mehrerer Tochtervölker in Ableger mischen
- auf rechtzeitigen Zuchtbeginn achten
- Zuchtreife abwarten (milchiges Sperma!)
Standbegattung
- Drohnenvölker auf Stand mitlaufen lassen
Belegstellenbegattung
- Völker mindestens 1 Woche vor Eröffnung zu Belegstelle bringen
Zuchtstoff/Königinnen
Biologische Grundlagen für Königinen:
- Weibliche Brut ab Februar/März, aber Königinnen nur Mai - Juli
Entwicklung:
Entwicklungsdauer Brut: | 16 Tage (3 - 5 - 8) |
Entwicklungsdauer Königin bis Zuchtreife: | 5 - 8 Tage |
Summe: | 21 Tage |
- Lebensdauer einer Bienenkönigin: bis 5 Jahre
Ausflüge:
Häufigkeit: | Bis mindestens von 8 Drohnen begattet |
Hauptflugzeit: | ca. 14 - 17:00 Uhr |
Entfernung: | bis ca. 2,5km |
Dauer: | Bei ausreichender Begattung maximal 30 min |
Auswahl des Muttervolkes:
- Bestes Volk der überdurchschnittlichen Geschwistergruppe (2a)
- Auswahlkriterien: Honigertrag, Sanftmut, Wabensitz, Schwarmtrieb, Varroatoleranz, Frühjahrsentwicklung, Winterfestigkeit, Krankheitsanfälligkeit ...
Zuchtstoffgewinnung
= Umsetzen einer weibliclien Larve in eine Weiselzelle
Um gleichaltrige Larven zu gewinnen, kann die Königin vorübergehend abgesperrt und die bestiftete Wabe anschließend isoliert werden.
Methoden
-
Umlarven:
- Entnahme von maximal 1,5 tägigen Larven mit Umlarvlöffel oder Marderhaarpinsel aus Zuchtvolk und ablegen in künstlichen Weiselzellen.
- Larve dabei von der runden Seite aufnehmen
-
Bogenschnitt:
- Bogenförmiger Schnitt in erstmalig bebrüteter Wabe
- Bienen erweitern am unteren Rand Arbeiterinnenzellen zu Weiselzellen
-
Jenter - Verfahren:
- Sperren der Königinnen auf künstliche Zellen und anschließendes Umstecken des Zellenboden in künstliche Weiselzelle
Sollen Waben aus Zuchtvölkern transportiert werden, sollte dies innerhalb der Völker oder in feuchten Tüchern gewickelt erfolgen.
Anpflege
Anpflege = Annahme der Larve in der künstlichen Weiselzelle
1. Erstellen oder Auswahl eines Pfleqevolkes
Anforderungen:
- gesund
- 1 Brutraum
- stark (8 Brutwaben pro Zarge, voll besetzte Wabengassen)
- reich an jungen Pflegebienen (gegebenenfalls ansitzende Bienen von offenen Brutwaben hinzustoßen)
- reichlich Futter (2 Honig oder Futterwaben ausreichend Wasser und Pollen)
2. Weisellosiqkeit bzw. Kontaktminderunq herstellen
a. Aufzucht im weisellosen Volk
- Königin entziehen und Brut verdeckein lassen
- Die Königin wird für einen Königinnenableger verwendet oder im Honigraum abgesperrt. 9 Tage warten.
- Königin und offene Brut entziehen
- Bildung eines Königinnenablegers
- Königin und gesamte Brut entnehmen
- Bildung eines Königinnenablegers
b. Aufzucht im weiselrichtiqen Volk
Offene Brutwaben mit ansitzenden Bienen werden von Königin vorübergehend getrennt (Honigraum oder Extrazarge) durch:
- Umhängen der offenen Brutwaben in den Honigraum. Komplettes Abtrennen des Honigraumes für 24 h durch Einlegen eines Trenngitters oder Verstellen des Brutraumes
- Umhängen der offenen Brutwaben in den Honigraum. Abtrennen des Honigraum durch Absperrgitter
- Stellen des königinnenfreien Brutraum über dem Honigraum
3. Nachziehen aus anderer offener Brut verhindern
ungewollte Weiselzellen ausbrechen
4. Weiselunruhe abwarten
mindestens 1-2 Stunden nach Entweiselung oder Kontaktminderung vor weiteren Maßnahmen abwarten.
5. Zugabe der Weiselzellen mit Zuchtstoff
Anzahl der möglichen Weiselzellen:
Zustand des Bienenvolkes | Anzahl der Weiselzellen |
hoffnungslos Weiselloses Volk | bis zu 25 |
weiselrichtiges Volk mit totaler Abtrennung | bis zu 15 |
weiselrichtiges Volk mit beschränkter Abtrennung | biz zu 4 |
Zugabe der Weiselzellen
- durch freies Anbringen an einer Brutwabe oder Einhängen eines Zuchtrahmens
Brüten (verdeckelte Zellen)
Das Brüten der verdeckelten Weiselzellen kann erfolgen:
- im Volk/Ableger
- Verdeckelte Weiselzelle wird am ersten Tag der Verdecklung entnommen und einem weisellosen Volk oder Ableger nach Einsetzen der Weiselunruhe zugehängt.
- im Pflegevolk
- Verdeckelte Weiselzelle wird am ersten Tag oder vorletzten Tag der Verdecklung gekäfigt, um ein gegenseitiges Abstechen nach Schlupf zu vermeiden.
- im Brutschrank
- Verdeckelte Weiselzelle wird am ersten Tag der Verdecklung mit einigen Begleitbienen in einen Okulierkäfig mit einem Futterröhrchen gehängt und mit konstant 35 Grad im Brutschrank gewärmt.
Zuchtsysteme
Für Zuchtstoffgewinnung, Anpflege, Brüten und Schlüpfen gibt es Stecksysteme:
- Zuchtsystem-Jenter
- Nicot-Zuchtsystem
Bildung der Begattungseinheiten
- auf Kunstschwarmbasis:
Begattungskästchen werden gefüllt mit:
- Jungbienen
- Futterteig aus Invertzucker-Honiggemisch
- Holzlatte mit Mittelwandstreifen
- Unbegatteter Königin oder schlupfreifer Weiselzelle
Begattungseinheit | Bienenmasse |
Einwabenkästchen | 1/4 |
Mehrwabenkästchen | 1/2 - 3/4 |
- auf Ablegerbasis
- Bildung eines Ablegers oder Aufteilen eines Volkes (zum Beispiel des Pflegevolkes oder eines Miniplus-Volkes). Bei geplanter Belegstellenbegattung wird innen am Ausflugloch ein Drohnenabsperrgitters angebracht (Hinweis: Die Begattungseinheiten auf Ablegerbasis werden nicht auf allen Belegstellen anerkannt.)
Begattungseinheit | Bienenmasse |
Mini plus | 1 voll besetzte Zarge |
Beute im Zandermaß | 1 - 2 voll besetzte Waben |
Begattung der Königin
Standbegattung
- Lockere Aufstellung der Begattungseinheiten am Stand Gegebenenfalls gezielte Führung von Drohnenvölkern
Belegstellenbegattung
In der Regel werden zusätzliche Anforderungen an die Begattungseinheit gestellt. Dies sind meistens Drohnenfreiheit oder Absperrgitter innen!
Angaben und Beschriftungen:
- Name und Anschrift des Züchters
- Gesundheitszeugnis
- Zahl der Anlieferungen und erfolgreichen Begattungen
Zum Teil ist auch eine vorherige Registrierung bei der Belegstellenleitung erforderlich.
Künstliche Besamung
- Königin in Glasröhrchen fixieren
- Betäuben mit Kohlensäure
- mit Halter aufspannen
- Sperma injizieren
Verwendung der begatteten Königin
Zeichnen
Königin wird in einer Hand gehalten oder in Zeichenrohr fixiert und mit Opalith - Zeichenplättchen oder Zeichenstiften markiert.
Flügel schneiden
Um ein Fortfliegen beim Schwärm zu vermeiden, kann beim Zeichnen ein Flügel der Königin etwa um 1/3 eingekürzt werden. Hierdurch verliert die Königin ihre Flugfähigkeit.
Einweiselung
- Alte Königin entnehmen
- Weiselunruhe abwarten
- gegebenenfalls Begleitbienen der Königin entnehmen
- Zusetzen der neuen Königin durch;
- Vereinigen der Begattungseinheit mit Volk
- Einhängen der Königin in einer Schlupfpatrone
- Einhängen der Königin in einem Zusetzkäfig
Transport von Königinnen
- Begattungseinheit
- Versandkäfige mit Begleitbienen
- Zusetzeinheit
- Isolierter Transportblock
Lagerung von Königinnen
- Miniableger über Streckmetallgitter
- Miniplus