Wie stelle ich meine Bienen auf
Entscheidungskriterien für verschiedene Aufstellungsarten von Bienenvölkern
Mobilität
Insbesondere bei Imkern, die besondere Trachten anwandern, sollte die Aufstellungsvariante einen problemlosen Abtransport ermöglichen. Neben der Zugänglichkeit sollte auch der Unterbau geeignet sein.
Preis
Wird die Imkerei unter wirtschaftlichen Aspekten betrieben, spielt der Preis der Aufstellung eine wichtige Rolle. Neben der Erstinvestition ist aber auch an die Reparaturmöglichkeit zu denken.
Arbeitsbedingungen
Unter ergonomischen Gesichtspunkten ist bei Beuten mit Kaltbau ein seitliches Arbeiten zweckmäßig. Für schnelle Kontrollen sollte eine Kippmöglichkeit gegeben sein. Weitere Kriterien sind die Einsatzmöglichkeit von mechanischen Kipphilfen oderHebeeinrichtungen.
Zusätzliche Nutzung
Für die Imkerei werden neben der Aufstellung der Bienenvölker weitere Funktionsräume benötigt. Dies sind mindestens eine Lagermöglichkeit und ein Schleuderraum.
Allgemeine Empfehlung
Bienenhäuser sollten nur bei fehlender Lagermöglichkeit am Wohnort genutzt werden. Ansonsten wird die flexiblere und günstigere Freiaufstellung empfohlen!
Bienenhaus
Die Bienenvölker werden in einem überdachten, begehbaren Raum aufgestellt.
Beurteilung
- teuer
- relativ schlechte Lichtverhältnisse
- Baugenehmigung erforderlich
- ortsfest
- eingeschränkter Umgang mit Beuten
- kein seitliches Arbeiten, schwieriges Kippen)
- Arbeit auch bei schlechterem Wetter möglich
- Unterstell- und Lagermöglichkeit vorhanden
- Schutz vor Störungen besser
Konstruktionsempfehlungen
- Anordnung der Räume in einer Linie
- Einzeilige Aufstellung
- Große Fensterflächen oberhalb der Beuten
- kein Gegenlicht im Aufstellungsraum, das heißt Verzicht auf Fenster im Dach oder im rückwärtigen Bereich
- Bienenfluchten an den Fenstern
- Punktfundamente mit Abstand zum Boden (Mäuseschutz)
- Senkrechte Bretterverschalung
Freiaufstellung
Die Bienenkästen werden auf eine einfache Unterkonstruktion zum Schutz gegen Bodenfeuchte und zur Anpassung der Bearbeitungshöhe gestellt. Die Kästen erhalten eine zusätzliche Abdeckung als Witterungsschutz.
Beurteilung
- billig
- gute Lichtverhältnisse
- gute Bewegungsfreiheit
- mobil
- extra Lagermöglichkeit erforderlich (z.B. Wirtschaftsschuppen)
- Gefahr von Störungen und Frevel größer
Anordnungsspezifische Kriterien
Einzelaufstellung
- Kippen möglich
- Seitliches Arbeiten möglich
- Geringer Verflug
- Hoher Stellplatzbedarf
Zweieraufstellung
- Kippen möglich
- Seitliches Arbeiten möglich
Viererblockaufstellung
- Seitliches Arbeiten möglich
- Geringer Verflug
- Gute Stapelfähigkeit bei gemeinsamem Unterbau
Reihenaufstellung
- Kippen möglich
- Seitliches Arbeiten nur an den Außenseiten
- Gute Stapelfähigkeit bis 4-er Reihe bei gemeinsamem
Unterbau
- Verflug stärker
Konstruktionsempfehlungen
- Unterbau aus Holzrahmen, Paletten oder Metallrahmen
- Nivellierung mit Steinen oder höhenverstellbaren Pfosten
- Staplereignung bei Reihe oder Viererblock
- Sackkarreneignung bei Einzel- oder Zweieraufstellung
Wetterabdeckung
- Wetterschutzdach bei Einzel- und Zweieraufstellung
- Planen (z.B. LKW-Plane) oder Platten bei Reihen- und Viererblockaufstellung jeweils mit Abstandshaltern, um Schwitzwasser vorzubeugen
Freistand
Bei Freiständern handelt es sich um nicht begehbare, schrankähnliche Konstruktionen für die Unterbringung der Bienenkästen. Als Witterungsschutz dienen aufkippbare Dächer.
Beurteilung
- Zwischenlösung zwischen Bienenhaus und Freiaufstellung
- Eingeschränkte Kippmöglichkeit
- Kein seitliches Arbeiten
- bis 5 Kubikmeter Rauminhalt der Gesamtkonstruktion keine Baugenehmigung
Konstruktionsempfehlungen
- Kippbares Dach mit Fixierung
- Keine Außenverkleidung auf der Fluglochseite
- Maximal 4 Stellplätze
- Metallschuhe um Pfosten
- Höhe Innenraum = 4 (5) * Zargenhöhe (bei Magazinbeuten)
- zerlegbar